In einer gemeinsamen Sitzung der Gesundheits- und Pflegepolitiker der Regierungsfraktionen CSU und FW standen die Mütter- und Säuglingssterblichkeit im Mittelpunkt – und was für deren weitere Senkung getan werden kann.
Bayern hat dank einer starken Schwangerenvorsorge sehr niedrige Sterblichkeitsraten. Bernhard Seidenath betonte als Vorsitzender des Arbeitskreises für Gesundheit, Pflege und Prävention dennoch: „Müttersterblichkeit ist ein Gradmesser für die Qualität unseres Gesundheitswesens. Bayern steht gut da – und genau deshalb dürfen wir jetzt nicht nachlassen. Wir müssen die Daten, die wir schon haben, intelligent nutzen. Unser Ziel ist Klarheit, nicht mehr Bürokratie.“In dem Gespräch wurde auf zum Teil unvollständige oder fehlerhaft ausgefüllte Todesbescheinigungen hingewiesen. Nur Bayern, Berlin und Sachsen erheben zudem in den Todesbescheinigungen, ob eine Schwangerschaft vorlag. Auch zeigte sich eindrucksvoll, wie sehr Risikofaktoren wie Adipositas, höheres maternales Alter oder chronische Erkrankungen das Risiko für Komplikationen erhöhen – bis hin zu Totgeburten. Carolina Trautner unterstrich als stellvertretende Vorsitzende des AK: „Unser Anspruch ist klar: Wir wollen jedes vermeidbare Risiko reduzieren. Dafür brauchen wir kluge Strukturen, verlässliche Daten und ein Gesundheitssystem, das Leben schützt – und das beginnt bei den Müttern.“
Eingeladen waren in den Koalitionsarbeitskreis: Prof. Dr. Bettina Kuschel, Leiterin Sektion Geburtshilfe & Perinatalmedizin TUM, Prof. Dr. Andreas W. Flemmer, Leiter Neonatologie des Dr. v. Haunerschen Kinderspitals & Perinatalzentrums, Prof. Dr. med. Sven Mahner, Direktor der Frauenklinik der LMU, und Prof. Sven Kehl, Leiter der Geburtshilfe und Perinatalmedizin an der LMU Frauenklinik, Prof. Dr. Matthias W. Beckmann, Klinikdirektor der Frauenklinik am UK Erlangen, Silke Mader, European Foundation for the Care of Newborn Infants (EFCNI), Dr. Christian Deindl, stv. Vorsitzender Aktionsbündnis Patientensicherheit, die Münchner Frauenärztin Dr. Marianne Röbl-Mathieu sowie Mechthild Hofner, Vorsitzende des Bayerischen Hebammen-Landesverbands.
